Im 18. Jahrhundert entstanden vielfach Gewerbevereine, in denen lokale Interessen von Gewerbetreibenden vertreten wurden. Die ältesten stammten aus der Zeit Ende des 17. / Beginn des 18. Jahrhunderts, wie der 1722 gegründete Handwerker- und Gewerbeverein Erbach-Donaurieden oder der Gewerbeverein Tussenhausen mit dem Gründungsjahr 1699.
Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer wahren Gründungswelle örtlicher Gewerbevereine. Dies muss aus dem wachsenden demokratischen Verständnis heraus und vor dem Hintergrund eines erstarkenden Bürgertums gewertet werden. Vielfach waren die Väter dieser Vereine Beamte, Bürgermeister, Lehrer oder auch Geistliche. Besonders hervorgehoben werden muss, für die weitere Historie, die Gründung des Allgemeinen Gewerbevereins München im September 1848.
Im Jahr 1874 wurde in Nürnberg der Verband Bayerischer Gewerbevereine gegründet, der Vorläufer des heutigen Verbandes.
Nach dem 1. Weltkrieg fusionierte der Verband Bayerischer Gewerbevereine im Dezember 1919 mit dem 1883 gegründeten Bayerischen Handwerkerbund, beziehungsweise dem Bayerischen Handwerker- und Gewerbebund – beides waren Gründungen des Allgemeinen Gewerbevereins München – zum Bayerischen Gewerbebund.
Für föderal strukturierte liberale Gewerbevereine war im Dritten Reich kein Platz. So wurde der Bayerische Gewerbebund im Jahr 1934 aufgelöst. Nach dem 2. Weltkrieg kam es ab dem Jahr 1948 wieder zur Gründung von örtlichen Gewerbevereinen, so in München, wo der Allgemeine Gewerbeverein wiederbelebt wurde.
1951 wurde gewissermaßen das Haus mit dem Dach begonnen: Mitglieder des Allgemeinen Gewerbevereins München gründeten den Deutschen Gewerbeverband e.V. als bundesweite Vereinigung, damals mit Sitz in München. Fünf Jahre später, 1956, wurde zusammen mit anderen Handels- und Gewerbevereinen der Deutsche Gewerbeverband, Landesverband Bayern e.V. gegründet.
Der Schutzverband gegen Unwesen in der Wirtschaft e.V. wurde im Jahr 1962 auf Betreiben des Deutschen Gewerbeverbandes, Landesverband Bayern e.V., von Mitgliedern des Deutschen Gewerbeverbandes gegründet, um eine möglichst umfassende und effektive Ermittlung und Verfolgung von Wettbewerbsverstößen zu ermöglichen.
Erst 1999 kam es bei der Generalversammlung in Nürnberg zur Umbenennung in Bund der Selbständigen / Deutscher Gewerbeverband, Landesverband Bayern e.V.. Damit trug man dem allgemeinen Strukturwandel Rechnung, denn immer mehr Unternehmen und freie Berufe zählen sich nicht mehr zum ”Gewerbe” im klassischen Sinne. Und doch sind sie die originäre Zielgruppe für die Arbeit des Verbandes, wie der seit 2003 jährlich verliehene SelbständigenMerkur zeigt.
Weitere, herausragende Ergebnisse in der jüngeren Verbandsgeschichte sind 2001 der erste Jahresempfang in der Münchner Fachhochschule sowie der Tag der Selbständigen, der seitdem alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium durchgeführt wird.
2008 wurde durch die Generalversammlung in München eine Umbenennung in Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. beschlossen.