Pressemitteilung vom 02.05.2017
Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge ohne Euro-6-Norm werden vermehrt als alternativloses Mittel gegen zu hohe Feinstaubbelastungen in Großstädten dargestellt. Die Folgen wären jedoch verheerend: Handwerker könnten nicht mehr zu ihren Kunden in der Stadt fahren, Touristen keine Hotels in den Zentren mehr ansteuern und selbst die Lebensmittelversorgung von Supermärkten könnte ins Stocken geraten. Dabei ist die langfristige Wirkung mehr als fraglich. Durch die Aussperrung von Euro-5-Fahrzeugen gäbe es zwar kurzzeitig weniger Verkehr, allerdings wirkt diese Reduzierung nur bis zur Erneuerung der Fahrzeugflotten durch Euro-6-Modelle. Angesichts des vorgeschlagenen Fahrverbots möchte man erwarten, dass die Euro-6-Norm strengere Anforderungen an die Feinstaubemissionen stellt, als die vorhergehende Euro-5-Norm. Tatsächlich ist das jedoch nicht der Fall, wie auch das Umweltbundesamt einräumt. Der Ausschluss „älterer“ Modelle wäre daher ein reiner Willkürakt, der außer Kosten keine langfristige Wirkung hat. Gerade kleine Betriebe fahren häufig Diesel-Fahrzeuge und sind darauf angewiesen, diese auch nutzen zu dürfen. Neuanschaffungen von 2015 sind häufig Euro-5-Diesel und noch in der laufenden Abschreibung. Diese Fahrzeuge spontan zu ersetzen, kann sich kaum ein Betrieb leisten. Insolvenzen und Arbeitsplatzverluste wären daher vorprogrammiert.
Wirklich helfen gegen Feinstaub könnten jedoch technische Verbesserungen. Neue Forschungsansätze zeigen beispielsweise Moos als natürlichen und dauerhaften Feinstaubfilter. Damit könnten Schallschutzwände billig bepflanzt und die Luftqualität langfristig verbessert werden.
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Für Rückfragen steht Ihnen unser Referent für Politik und Kommunikation, Herr Jakob Schlag, zur Verfügung unter jakob.schlag@bds-bayern.de, bzw. 089 540 56 215.
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