Autor: Claas Ongena
Die Ergebnisse unserer halbjährlichen Mitgliederumfrage liegen vor. Wie immer haben wir unsere Mitglieder gebeten, uns ihre Meinung zur Wirtschaftspolitik mitzuteilen und die Lage des eigenen Betriebes zu bewerten. Das spezielle Thema dieser Umfrage war die Altersvorsorge von Selbständigen. Im Rahmen der Umfrage lassen sich einige Interessante Feststellungen und Tendenzen erkennen.
Der BDS-Geschäftsklimaindex bleibt auf einem ähnlich hohen Rekordniveau wie im Sommer 2017. Nur noch 5 % der Befragten schätzen ihre Geschäftslage als „schlecht“ ein.
Die Geschäftserwartungen sind ähnlich optimistisch wie vor sechs Monaten. Während 21 % der Betriebe mit Neueinstellungen rechnen prognostizieren nur 4 % einen Stellenabbau. Von den 759 befragten Unternehmen hatten 60 % im vergangenen Halbjahr offene Stellen zu besetzen. In etwa jeder dritte Betrieb konnte nicht alle besetzen. In absoluten Zahlen fehlten Mitarbeiter für 2.158 Stellen.
Die konjunkturelle Situation hinsichtlich wirtschaftlicher Lage, Geschäftserwartung und Arbeitsmarkt ist regional verschieden. Während Oberbayern dem Landesdurchschnitt entspricht, liegt Ostbayern über dem Durchschnitt. In Franken und Schwaben wird der Arbeitsmarkt weniger gut bewertet.
Die Sonderanalyse für München hat ergeben, dass die Geschäftslage weniger positiv ist wie der bayerische Durchschnitt. Die Geschäftserwartungen hingegen liegen über dem Durchschnitt.
Die Benotung der Wirtschaftspolitik fällt sowohl für den Bund als auch für das Land etwas schlechter aus als vor einem halben Jahr. Wobei München und Mittelfranken die besten Noten und die Oberpfalz die mit Abstand schlechteste vergeben haben.
Im Hinblick auf die Altersvorsorge gibt es einige signifikante Ergebnisse. 94 % der Befragten befürworten eine Altersvorsorge für Selbständige. Jedoch lehnen drei Viertel eine Verpflichtung zur Einzahlung in die staatliche Rentenkasse ab. Allerdings sind auch ca. 75 % für die Verpflichtung zu einer selbstgewählten Form der Altersabsicherung. Dass die Altersgrundsicherung der Selbständigen vor der Insolvenz geschützt werden soll, finden 94 % der Befragten.
Eine interessante Tendenz ist bei Alter und Geschlecht zu erkennen. Die weiblichen und die älteren Selbständigen sprechen sich für mehr Sicherheit aus als die jüngeren und männlichen Befragten. Frauen tendieren etwas mehr zu einer „Altersversorgung für alle Selbständigen“. Die Risikobereitschaft hinsichtlich der Altersvorsorge ist bei den jüngeren Selbständigen größer als bei den älteren.