„Ein bedarfsgerechter Ausbau des wichtigsten bayerischen Flughafens ist im gesamtbayerischen Interesse“, verdeutlichte Marco Altinger, Präsident des Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. Daher solle Ministerpräsident Horst Seehofer auch eindeutig Stellung für die wichtige Infrastrukturmaßnahme beziehen. Eine Umfrage unter bayerischen Unternehmern zeigte, dass auch die Wirtschaft klar die Notwendigkeit eines Flughafenausbaus erkennt.
Auch wenn die Anzahl der Starts und Landungen in den vergangenen Jahren wegen größerer Maschinen, wie dem A 380 zurück ging, wird von Experten für die kommenden Jahre eine deutliche Zunahme der Flugbewegungen in ganz Europa erwartet. Diese Erwartung scheinen auch Befragte zu teilen, die in der Nachbarschaft des Flughafens wohnen und aus lärmschutzgründen einen Ausbau tendenziell kritisch sehen. Entsprechend haben sich die BDS Ortsverbände in Erding und Freising auch gegen einen Flughafenausbau ausgesprochen. Bayernweit steht wegen der Bedeutung des Flugdrehkreuzes die Mehrheit der Befragten jedoch hinter einem Ausbau.
Da der Flughafen München bald an seine Kapazitätsgrenzen stößt, setzt sich die Betreibergesellschaft seit Jahren für die Genehmigung einer 3. Startbahn ein, ohne dass eine Entscheidung herbeigeführt werden konnte. Marco Altinger, der mit 16.000 Mitgliedern dem zahlenmäßig größten branchenübergreifenden Unternehmerverband in Bayern vorsteht, befürchtet anlässlich der Halbzeit der Legislaturperiode, dass der Ministerpräsident auch die restliche Zeit verstreichen lassen könnte, ohne eindeutig Stellung zu beziehen.
„Aussitzen ist keine wirksame Lösungsstrategie, wenn es um Infrastruktur geht“, verdeutlicht Wirtschaftsvertreter Altinger.