Jedes Jahr steigt die Anzahl der Rentner, während immer weniger in das System einzahlen. Die Idee des DGB klingt daher zunächst verlockend: Alle, die bisher nicht rentenversicherungspflichtig sind, sollen zwangsweise in die Deutsche Rentenversicherung eingegliedert werden. Diese Änderung würde vor allem Selbstständige treffen, die bisher oft die Wahl haben, wie sie für ihr Alter vorsorgen. Kann durch diesen Plan die demographische Lücke in der Rentenkasse geschlossen werden? Nein, meint BDS Präsident Marco Altinger, der 16.000 Selbständige in Bayern vereinigt: „Die Altersstrukturen von Selbständigen und Angestellten unterscheiden sich nicht wesentlich. Eine Pflichtversicherung von Selbständigen würde das Systemproblem der Rentenkasse nicht lösen, sondern nur vergrößern“, stellt Marco Altinger fest.
Auch eine bessere Versorgung der Selbständigen im Alter ist durch die Rentenkasse nicht zu erwarten. „Viele Selbständige investieren möglichst viel in ihr eigenes Unternehmen, da sie hier die beste Anlagemöglichkeit sehen“, so Altinger. Diese Investitionen schaffen Wachstum und Beschäftigung und sichern das Auskommen der Selbständigen auch im Alter.
„Eine Beschneidung der unternehmerischen Freiheit, wie der DGB sie fordert, würde daher nicht nur die Altersversorgung der Unternehmer schmälern, sondern auch Wachstum und Beschäftigung hemmen“, warnt der Mittelstandspräsident.